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Vision 2028: Die Werkschule ist Geschichte
von Jasmin Troxler
Ausschlaggebend waren die sinkenden Schülerzahlen an der Werkschule. Dominique Wirz und Florian Ming, damals die Co-Leitung des Schulzentrums Pestalozzi, reagierten, indem sie im Januar 2022 eine Kerngruppe gründeten, die sich mit dieser Situation auseinandersetzte. Bis heute wird die Gruppe unterstützt von Peter Ambauen, einem externen Berater für Schul- und Unterrichtsentwicklung. Mit Fokus auf die aktuelle Bildungsforschung wurde schnell klar, dass das Modell Werkschule aus der Zeit gefallen ist. Was aus einer Notsituation entstand, führte zu einem Entwicklungsschub an der ORS. Gemeinsam wurde eine Vision entwickelt, wie die ORS Stans-Ennetmoos im Jahr 2028 aussehen könnte: mit erneuertem Schulhaus (das «Ja» der Stimmbevölkerung vorausgesetzt) und integrierter Werkschule.
Vision 2028
Oberstes Ziel war und ist, alle Schülerinnen und Schüler – unabhängig von Status- und Niveauzuteilung – bestmöglich zu fördern und auf ihren weiteren Weg vorzubereiten. In Gesprächen mit Lernenden, Lehrpersonen und externen Fachleuten, mit der Jugendarbeit und dem Fliegenden Klassenzimmer wurden vier zentrale Orientierungspunkte für die Vision 2028 herausgearbeitet:
– Mehr personalisiertes Lernen, weil Lernen ein individueller Prozess ist.
– Mehr WIR-Gefühl, weil wir am besten lernen, wenn wir uns wohlfühlen.
– Mehr Flexibilität im Stundenplan, weil Lernen Zeit braucht.
– Mehr Ressourcenorientierung und weniger Stigmatisierung, weil das Wissen um unsere Stärken und Schwächen wichtiger ist als Noten.
Davon abgeleitet wurde unter anderem das Lernatelier eingeführt. Hier können Schülerinnen und Schüler selbstgesteuertes Lernen trainieren und gleichzeitig wird eine Flexibilisierung des Stundenplans ermöglicht. Lerncoachings erlauben persönliche Begleitung im Lernprozess und stärken die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrpersonen. Die Zusammenarbeit der Lehrpersonen in Unterrichtsteams führt dazu, dass diese den gestiegenen Anforderungen an die individualisierte Förderung gerecht werden können. Und die Stufen- und Spezialtage unterstützen die Gemeinschaft und ermöglichen das projektartige Schaffen.
Ausblick
Die Weiterentwicklung der ORS wird auch nach der offiziellen Schliessung der Werkschule fortgeführt. Die Flexibilisierung des Stundenplans, die vermehrte Zusammenarbeit und die Stärkung der Beziehungen haben den Schulalltag in den letzten Jahren beruhigt und zu einer guten Stimmung im Schulhaus beigetragen. Das motiviert, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.