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Was unternimmt Stans gegen Wohnungsmangel?

3. November 2025
Es ist heutzutage nicht einfach, Wohnraum zu finden – auch nicht in Stans. Und erst recht nicht preisgünstigen Wohnraum. Was sind die Gründe dafür und was lässt sich dagegen unternehmen? Der Gemeinderat hat einen klaren Plan!

von Lukas Arnold

Die Wohnungsknappheit kann man messen: Stans hatte im Juni 2025 gemäss Bundesamt für Statistik eine Wohnungs-Leerstandsziffer von 0.52. Das bedeutet, dass von den rund 4000 Wohnungen nur gerade 17 leer standen.

Das Angebot ist knapp, weil die durch­schnittliche Wohnfläche pro Kopf heute deutlich höher ist als noch vor 20 Jah­ren. Nachdem die Kinder ausgezogen sind, bleiben die Eltern weiterhin in der grossen Wohnung. Es ist heute finan­ziell wenig attraktiv, aus einer lange bewohnten, relativ günstigen Wohnung in eine kleinere umzuziehen. Beste­henden Wohnraum besser zu nutzen, indem grosse Wohnungen von Familien übernommen werden können, ist somit schwierig. Ein weiterer Grund ist, dass es sich viele leisten können, eine grosse Wohnung zu mieten. Das Angebot ist aber auch knapp, weil in den letzten Jahren nicht viele neue Woh­nungen gebaut wurden.

Die Strategie
Der Gemeinderat will Stans für Familien attraktiver machen. Dazu gehört auch ein höheres Angebot an bezahlbarem Wohnraum. So steht in der Strategie des Gemeinerates: «Wir bieten Familien ein attraktives Umfeld mit bezahlbarem Wohnraum.»

Damit der Wohnraum bezahlbar bleibt, muss das Angebot erhöht werden. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Wenn der bestehende Wohnraum nicht effektiver genutzt werden kann, bleibt die Erstellung von neuen Häusern. Die­se Wohnungen können auf der grünen Wiese entstehen oder durch innere Verdichtung. Damit ist gemeint, dass in bestehenden Quartieren zusätzli­cher Wohnraum geschaffen wird, zum Beispiel durch Aufstockungen, Innen­umbauten, Erweiterungen oder Ersatz­neubauten. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass das Potenzial an Innen­verdichtung in Stans kantonsweit am geringsten ist.

Dem Gemeinderat kommt bei allen Vari­anten eine wichtige Rolle zu. Er muss die rechtlichen Grundlagen schaffen, damit bestehende Häuser aufgestockt werden können oder Bauland eingezont werden kann. Damit der Gemeinderat sein Ziel von 200 zusätzlichen (baubewilligten) Wohnungen bis 2028 erreichen kann, muss also noch was passieren.

Der Planungsprozess
Zurzeit ist der Gemeinderat daran, das Siedlungsleitbild zu überarbeiten. Die­ses Planungsinstrument zeigt auf, wel­ches Bevölkerungswachstum in Stans gewünscht wird und wo konkret der Wohnraum für diese Menschen geschaf­fen werden soll. Es werden darin Flächen bezeichnet, die eingezont werden sollen, und bestehende Baugebiete, welche nach innen verdichtet werden könnten. Dazu ist immer ein Anstoss von privater Seite erforderlich, was es der Gemein­de erschwert, die Entwicklung aktiv zu steuern.

Für eine Einzonung braucht es den Willen der Grundeigentümerschaft, die kantonale Zustimmung und einen Ent­scheid der Gemeindeversammlung, da es sich um eine Zonenplanänderung handelt. Die Gemeinde wird mit den Grundeigentümern vor der Einzonung eine Vereinbarung treffen, was auf der Landfläche erstellt werden darf. An dieser Stelle will der Gemeinderat das Erstellen von bezahlbarem Wohnraum fordern.

Was schon in der Pipeline ist
Bereits baubewilligt ist die «Unia»-Überbauung an der Buochserstrasse. Hier entstehen 29 Wohnungen. Einen grossen Schritt weiter ist man in der unteren Spichermatt – vis-à-vis Län­derpark. Hier ist ein Bauprojekt in Pla­nung, das viele Jahre blockiert war und dank dem Hochwasserschutzprojekt Buoholzbach nun einen Schritt Richtung Realisierung machen darf. Dazu werden wir schon bald berichten können.

Leitbild Gemeinde Stans
Stans soll für Familien attraktiver werden. (Bild: zVg)