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Gemeindeführungsstab: gewappnet für den Notfall
Interview: Andrée Getzmann
Franz Birrer, Sie leiten seit 2022 den Gemeindeführungsstab (GFS) der Gemeinde Stans. Wofür braucht es ihn?
Franz Birrer: Der Führungsstab steht dem Gemeinderat zur Bewältigung besonderer und ausserordentlicher Lagen im Gemeindegebiet zur Verfügung. Das kann beispielsweise ein Hochwasser sein, ein Erdbeben oder ein flächendeckender Stromausfall. Der GFS leitet zur Schadensminderung notwendige Sofortmassnahmen ein und kann, falls nötig, Hilfe vom Kanton anfordern – zum Beispiel durch Zivilschutz oder Militär. Bei grösseren Ereignissen oder im Falle kriegerischer Handlungen sind wir dem kantonalen Führungsstab unterstellt.
Können Sie das noch etwas genauer ausführen?
Im Falle einer Katastrophe legt der GFS fest, wie das Ereignis bewältigt werden soll und welche Einsatzorganisation es braucht. Dafür erarbeitet er mögliche Varianten und legt diese dem Gemeinderat vor. Der Gemeinderat entscheidet, und der GFS setzt die gewählte Variante um.
Welche Aufgaben haben Sie als Stabschef?
Stabsarbeit ist geführte Teamarbeit. Der GFS besteht aus zwölf Mitgliedern mit Vertretern aus den Bereichen Verwaltung, Technischer Dienst, Sanität, Zivilschutz, Feuerwehr und Naturgefahren. Es ist an mir, die Arbeiten innerhalb des Stabes aufzuteilen, und ich bin für die Einhaltung des Arbeitsprozesses und für die Ergebnisse zuständig.
Auf welche Szenarien ist der GFS vorbereitet?
Insbesondere im Bereich Naturgefahren sind wir sehr gut vorbereitet. Es bestehen detaillierte Notfallplanungen, die in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Wald und Naturgefahren regelmässig aktualisiert und nachgeführt werden.
Können Sie ein Beispiel machen?
Ja, es gibt zum Beispiel eine «Notfallplanung Engelberger Aa», die auf Hochwasser ausgerichtet ist, oder eine «Notfallplanung Lawinen Stanserhorn». Diese stehen uns zur Verfügung und sollen, im Fall der Fälle, von den Einsatzkräften als Handlungsrichtlinien genutzt werden. Dann verfügen wir auch über Konzepte für die Abgabe von Jodtabletten, die im Auftrag der Nationalen Alarmzentrale NAZ nach einem AKW-Unfall an die Bevölkerung abgegeben werden müssen. Zuständig sind wir auch für den Betrieb des Notfalltreffpunktes, an den sich die Bevölkerung im Ernstfall wenden kann.
Wie können sich Stanserinnen und Stanser selber auf den Notfall vorbereiten?
Informieren Sie sich über den Standort des Notfalltreffpunkts – in Stans befindet er sich bei der Gemeindeverwaltung, Stansstaderstrasse 18. Dort gibt es im Ereignisfall, etwa bei einem länger andauernden Stromausfall, wichtige Informationen und Verhaltensanweisungen, und man kann Notrufe absetzen. Jedem Bürger, jeder Bürgerin empfehle ich sehr, sich mit einem Notvorrat gemäss Bund einzudecken, damit die erste Zeit autonom überbrückt werden kann. Man sollte sich ausserdem die Broschüre «Notfalltreffpunkt» ausdrucken.
Den Flyer «Notfalltreffpunkt» gibt es online auf stans.ch unter «Dokumente» oder in Papierform bei der Gemeindeverwaltung.