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Laientheater ist Trumpf im Salzmagazin

28. Februar 2024
Ansteckende Spiellust verspricht die neue Ausstellung im Nidwaldner Museum.
Angeregt vom Jubiläum «200 Jahre Theatergesellschaft Stans» wird der Scheinwerfer auf die Zentralschweiz gerichtet und beleuchtet das Theater-Schaffen aus verschiedenen Blickwinkeln.
Theater Ausstellung
«Das Zauberschloss», gespielt anno 1900 von der Theatergesellschaft Stans. (Bild: Archiv Theatergesellschaft Stans)

Von Urs Sibler

Am Samstag, 23. März, öffnet sich im Nidwaldner Museum Salzmagazin der Vorhang für die Sonderausstellung «Alles Theater! Spiellust auf der Laienbühne». Gewürdigt wird die überaus
reiche Kultur des Laientheaters in der Zentralschweiz. Allein in Stans gibt es mehrere Truppen, die auf hohem Niveau spielen, oft unter Beizug von Theaterprofis für Regie, Bühnenbild, Licht oder Musik. In der Ausstellung kommen Exponentinnen und Exponenten aus der Theaterszene wie Sabine Christen, Arni Häcki, Chantal Herger, Adrian Hossli in
Videoporträts zum Wort. Toni Businger, Heini Gut und Fredy Odermatt vertreten die Bühnenbildner. Eine besondere Kostbarkeit sind die Kostümentwürfe von Elena Rengger-Parma, die für das Theater Stans wie für das Chäslager tätig war und ihre eigene Tanzschule leitete. Mit historischen Dokumenten, zur Verfügung gestellt von Theatergesellschaften
und dem Staatsarchiv Nidwalden, wird in die Geschichte des Laientheaters zurückgeblendet. Die Theatergesellschaft Stans steuert Plakate von 1829 bis heute bei. Eine Bilderwand zeigt unter anderem Szenen aus Inszenierungen der Märli-Biini Stans.

Theater ist Leidenschaft
Die Kuratorin der Ausstellung, Jacqueline Häusler, betont die Wichtigkeit des Laientheaters als Gemeinschaftsprojekt, als Ort, der verschiedenste Möglichkeiten für Erfahrungen bietet. Sie verspricht als Bestandteile der Ausstellung Theaterworkshops für Interessierte, eine
Führung im Dialog mit Franziska Filliger sowie die Möglichkeit für Besucherinnen und Besucher, persönliche Dokumente zu präsentieren. Schliesslich will Häusler den Fragen
nachgehen: Woher kommt diese Leidenschaft der Theaterleute, ihre über Jahrzehnte anhaltende Spiellust? Was ist der Auslöser, Texte auswendig zu lernen, Proben und Aufführungen auf sich zu nehmen, seine Freizeit über Monate in den Dienst des Publikums zu stellen?

Theater als Gemeinschaftsprojekt
Lang ist die Liste der Personen, die auf und hinter der Bühne tätig sind, Vorstandsarbeit leisten, Stücke lesen und auswählen, Kasse und Vorverkauf betreuen, hinter der Garderobe stehen, die Plätze anweisen, die Theaterbeiz betreiben. Nicht zu vergessen ist, dass die Schultheater von der Volksschule bis zum Kollegium, die Theaterkids sowie die Vereinstheater immer wieder Nachwuchs für die arrivierteren Bühnen hervorbringen. Die Theaterkultur auf den Laienbühnen lebt.


Ausstellung: 23. März bis 27. Oktober. Weitere Infos