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Wenn der Müll auf dem Pausenplatz landet

29. Dezember 2023
Auf den Stanser Schul- und Sportarealen gibt es ein Abfallproblem. Neu ist das nicht. Es gibt Zeiten, da ist es besser, dann wieder schlechter. Der Handlungsspielraum der Gemeinde aber ist beschränkt und geht schnell einmal ins Geld – viel Aufwand für wenig Verbesserung.
Abfall
Abfall und Unordnung auf dem Tellenmattpausenplatz nach einem Wochenende. (Bild: Luca Tirinato)

Von Cécile Maag

Stans ist sauber. Das nimmt man zumindest so wahr. Doch wer am Wochenende eine Runde auf den Stanser Schularealen dreht, stellt schnell einmal fest, dass das nicht immer so ist. «Insbesondere abends, an den Wochenenden und während der Ferien haben wir ein Abfallproblem», stellen die Hauswarte fest. Und dann muss schnell gehandelt werden. Denn
wenn die Kindergarten- und Schulkinder am Morgen zum Unterricht kommen, muss der Pausenplatz wieder sauber sein. «Das ist jedes Mal viel zusätzlicher Aufwand.» Um die Hauswarte zu entlasten, setzt die Gemeinde deshalb regelmässig ein Reinigungsinstitut ein. Aktuell sind dafür jeweils 5000 Franken im Gemeindebudget veranschlagt. Braucht es künftig ganzjährige Einsätze, um die Plätze sauber zu halten, sowie zusätzlich den Revierdienst für Kontrollgänge, dann wird es schnell teurer. «Viel dagegen tun kann man allerdings nicht», stellen die Hauswarte und die Jugendarbeitsstelle resigniert fest. «Es fehlt die gesetzliche
Grundlage. Wir leeren am Freitagabend jeweils sämtliche Abfalleimer. Auch suchen
wir das Gespräch mit den Jugendlichen.» Den Aufenthalt auf den Plätzen verbieten, das will keiner.
Etwas anders zeigt sich die Situation bei der Sportanlage Eichli. Dort sind vor allem die Glasscherben von weggeworfenen Flaschen das Problem. Insbesondere, wenn diese auf den Rasenflächen landen. Sie werden beim Rundgang der Hauswarte nicht gesehen und stellen ein Verletzungsrisiko für die Sporttreibenden und die spielenden Kinder dar.

Für mehr Sauberkeit
Wie aber soll man das Problem in den Griff bekommen? Ratlosigkeit macht sich breit. Plakate werden nicht beachtet und auch direkte Gespräche zeigen wenig Wirkung. Eine neue Signalisation wird allenfalls eine Grundlage zum Handeln schaffen, doch betrifft diese nicht das Littering, und man müsste die widerrechtliche Aktion direkt beobachten. Im Idealfall nützen Selbstregulation und Zivilcourage. Das heisst, dass die Abfallverursacher sich gegenseitig darauf aufmerksam machen, ihren Müll in die dafür vorgesehenen Eimer zu werfen, oder sie werden von anderen darauf aufmerksam gemacht.
Positive Erfahrungen macht Sarnen mit einer 2015 ins Leben gerufenen Aktion. Die Arbeitsgruppe «Suibrs Sarnä» wollte die Nutzung verschiedener Örtlichkeiten der Gemeinde weitgehend ermöglichen, aber mit klaren Regeln zur Nutzung und entsprechenden Kontrollen eine nachhaltige Verbesserung erreichen. Plakatständer mit Nutzungsregeln, speziell gestaltet für Jugendliche, und integrierter Schaufel mit Besen sowie zusätzliche grosse Abfalleimer wurden zur Verfügung gestellt – mit positiver Wirkung. Das Littering-Problem konnte reduziert werden. Der Versuch einer solchen Massnahme in Stans mit zusätzlichen «Güselchübel» zu
den bestehenden Abfallhaien wird nun ebenfalls diskutiert.