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Im «Centro» bleibt vorläufig alles, wie es war

24. April 2025
Eigentlich hätten im «Centro» günstige Wohnungen und Studios entstehen sollen. Doch aus der Komplettsanierung wird vorerst nichts, das Projekt wird zur Zeit nicht weiterverfolgt. Der Grund: Die Sanierung des Schulhauses Pestalozzi wird priorisiert.

Von Andrée Getzmann

Es ist ein bisschen wie im Lied «Das alte Haus von Rocky Docky»: Das Haus Cen-tro ist zwar nicht hässlich, doch hat es vieles schon erlebt. Erbaut 1903, war es einst Kinderheim und Waisenhaus, spä­ter diente es als «Centro Italiano» und als Landwirtschaftliche Schule. Anders als sein Pendant in dem bekannten Lied ist das Centro aber noch bewohnt: In der Liegenschaft an der Weidlistrasse 2a gibt es Büroräume und ein paar Wohnungen, von denen derzeit eine vermietet ist. Fast 40 Jahre nach dem letzten bauli­chen Eingriff bedarf das Haus Centro aber eigentlich einer ganzheitlichen Renovation. Die Idee, in der Liegenschaft 17 Wohnplätze für betreutes Wohnen an­zubieten, scheiterte jedoch Anfang 2020 an der fehlenden finanziellen Risikoabsi­cherung. Kurz darauf nahm die Gemein­de Stans einen neuen Anlauf: Bereits an der Frühlings-Gemeindeversammlung 2021 stimmten die Stanserinnen und Stanser einem neuen Planungskredit von 290'000 Franken für den Umbau und die Sanierung des Hauses Centro zu. Der Plan: Im Centro sollten preisgünstige Wohnungen und Studios entstehen, die an ältere Personen und Menschen mit leichten körperlichen Einschränkungen vermietet werden könnten. Mit dem Einbau eines Lifts wäre die Liegenschaft hindernisfrei nutzbar geworden und falls gewünscht, hätten die Mieterinnen und Mieter Dienstleistungen des neuen Wohnhauses Mettenweg und allenfalls der Stiftung Weidli beziehen können.

Umbau würde teurer als erwartet
Doch dieses Projekt wird vorerst auf Eis gelegt. «Es hat sich gezeigt, dass die be­stehenden Raumstrukturen anspruchs­voll sind und ein denkmalpflegerisch sorgfältiger Umgang mit dem Gebäude kostspielig wird», sagt Gemeinderat Hu­bert Rüttimann, für das Centro zustän­dig. Sprich: Ein Umbau würde teurer als geplant. Gerechnet werden müsste mit Kosten von 4,99 Millionen Franken. «Das ist deutlich mehr als das im Rahmen des Planungskredits als finanzierbar erach­tete Investitionsvolumen von 3,5 bis 4,3 Millionen Franken», führt Hubert Rütti-mann aus. Der Gemeinderat hat darum das Projekt sistiert, um die finanziellen und personellen Ressourcen nicht zu überlasten: «Da mit der Sanierung des Schulhauses Pestalozzi eine Grossin­vestition ansteht, ist ein Weiterführen des Projektes zum jetzigen Zeitpunkt nicht angezeigt. Es wird vorerst nicht weiterverfolgt.»

Minimale Sanierung
Stattdessen werden nun die Küchen und Sanitäranlagen so saniert, dass das Centro vermietbar bleibt. «Nach der Minimalsanierung können drei Woh­nungen, eine Büroetage und vier Mehr­zweckräume vermietet werden», so der Gemeinderat.

Und so wartet das Centro – um beim Bild zu bleiben – vorerst jeden Abend halt mehr oder weniger so, wie es war, aufs neue Morgenrot. Dafür kann mit dieser Zwischennutzung ohne Zeitdruck die Sanierung Centro überdacht werden.

Centro
Da Haus Centro wurde 1903 erbaut. (Bild: Gemeinde-Archiv)