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Generalüberholung in der Oberen Knirigasse

25. April 2024
Der obere Teil der Knirigasse soll komplett saniert und der Dorfkern verstärkt vor Hochwasser geschützt werden. Über das Projekt mit errechneten Kosten von 9,6 Mio. Franken entscheiden die Stanser Stimmberechtigten auf Antrag des Gemeinderates am 9. Juni an der Urne.
Ob der Kniri-Kapelle wird die Landschaft umgestaltet. (Bild: Peter Steiner)

Von Peter Steiner

Es sind zwei Bereiche, die mit dem «Infrastrukturprojekt Obere Knirigasse» und den «Massnahmen zum Schutz vor Oberflächenabflüssen» der Sanierung bzw. Verbesserung zugeführt werden möchten: Zum einen geht es um die Knirigasse als Strasse samt ihren Werkleitungen für Trinkwasser, Abwasser und Strassenbeleuchtung, zum andern um den Oberflächenabfluss bei heftigen Regengüssen.

Sammeln, Dosieren, Ableiten

Dass vom Stanserhorn her bei anhaltendem Regen oder einem starken Gewitter viel Wasser bergab kommen kann, ist spätestens seit den Unwettern von 1987 und 2005 bekannt. Die damaligen Schäden führten zu Schutzmassnahmen in der Klostermatte und zur Verbauung «Kniri-West». Ein Warnzeichen für das Gebiet «dazwischen» setzte im Juni 2015 ein intensives Gewitter: Oberhalb der Kniri-Kapelle sammelte sich eine grosse Menge Wasser, die sich anschliessend die Knirigasse runter Richtung Pfarrkirche und Dorfplatz ergoss.

Das Ereignis kann sich ohne Weiteres wiederholen, Schäden in Millionenhöhe sind nicht auszuschliessen. Die Strategie dagegen lautet deshalb: Sammlung, Dosierung und gezielte Ableitung. Für die Sammlung soll das Gelände oberhalb der Kniri-Kapelle so moduliert werden, dass das Wasser über ein «Einlaufbauwerk» in die Strassenentwässerung fliesst.

Die «Dosierung» erfolgt in einem Retentionsbecken oberhalb der alten Trafostation beim Gstift. Von da wird das Wasser – gerechnet mit einer Menge, wie sie statistisch alle 100 Jahre anfällt – in einer Rohrleitung quer übers Gstift zum Pulverturm (beim Alters- und Pflegeheim) abgeleitet. Dort wird es über weitere Rückhaltebecken gebremst und der Überfluss im «Feld» südlich der Ennetmooserstrasse möglichst zum Versickern gebracht. Dieser Projektteil ist mit 3,2 Mio. Franken veranschlagt.

Strasse und Leitungen

Die Vorkehren zur Beherrschung des Oberflächenwassers können ideal mit den Sanierungsmassnahmen der Infrastruktur an und in der oberen Knirigasse kombiniert werden. Es geht hier um die Strasse selbst, deren Belag vielerorts schadhaft und auch deren Bett erneuerungsbedürftig ist. Umgesetzt werden muss auch die gesetzliche Vorgabe der Trennung von Regen- und Schmutzabwasser («Trennsystem»). Ersetzt werden die veraltete Trinkwasserleitung und die Rohranlagen der Strassenbeleuchtung – insgesamt also Erneuerungsarbeiten, wie sie im unteren Bereich der Knirigasse 2015/16 wie auch mancherorts sonst in Stans in den letzten Jahren geplant und realisiert worden sind. Kostenpunkt diesmal: rund 6,4 Mio. Franken.

Während der Bauzeit, die im kommenden November beginnen und voraussichtlich zwei Jahre dauern soll, ist die obere Knirigasse gesperrt. Die Zufahrt ist allerdings über eine Umfahrungsstrasse via Gstift-Gaden stets gewährleistet.

Infoveranstaltung: Mittwoch, 15. Mai, 19 Uhr, Plenarsaal Stützpunktfeuerwehr.

Hier geht es zur Botschaft zur Urnenabstimmung vom 9. Juni 2024